Sonstige Verfahren
Phase-Change-Drucker
Non-Impact-, Matrix-, Zeilendrucker.
Phase-Change-Drucker werden deswegen so genannt, weil der Farbträger während des Druckens mehrfach seinen Aggregatszustand wechselt (eine blöde Formulierung; mir fiel bisher keine bessere ein). Als Farbträger werde bei diesem Verfahren wachsartige Stifte verwendet. Diese werden – je nach Bedarf – abgeschmolzen und bei knapp 100OC in einem Voratsbehälter in flüssigem Zustand gehalten.
Die Übertragung auf Papier erfolgt dann ähnlich wie bei Tintenstrahldruckern. Unmittelbar nach dem Auftreffen auf dem Papier wird der Farbträger wieder fest. Dadurch können Phase-Change-Drucker auch auf Papier drucken, welches extrem saugfähig ist, da immer nur soviel Farbe in das Papier eindringt, wie für eine gute Haftung notwendig ist. Durch dieses Verfahren ist eine sehr gute Deckkraft der Farben gegeben. Dadurch ist die Darstellung kräftiger Farben möglich.
Nach dem Aufbringen des Farbstoffes auf den Bedruckstoff und dem Erkalten ist es allerdings noch notwendig, diesen kalt zu pressen. Ohne dieses Pressen wäre die Oberfläche des Druckpunktes zu stark gekrümmt, was einen unruhigen Eindruck machen würde. Extrem wichtig wird dies dann, wenn Overheadfolien bedruckt werden sollen, da sonst durch die gekrümmte Oberfläche das Licht zu stark gestreut werden würde, so daß nichts mehr zu erkennen wäre.
Thermotransferdrucker
Impact-, Matrix-, Zeilendrucker.
Bei Thermotransferdruckern dient eine Farbfolie als Farbträger. In dieser Folie sind die farbigen Partikel in eine Wachsschicht eingebettet. Diese Folie wird beim Drucken zwischen eine Heizleiste (quasi den Druckkopf) und dem Bedruckstoff geschoben und erhitzt. Durch die Erhitzung schmilzt die Wachsschicht und der Farbstoff wird auf den Bedruckstoff übertragen. Dort erkaltet die Schicht dann. Als Bedruckstoff ist Normalpapier geeignet, jedoch ergibt sich ein um so besseres Druckbild, je glatter die Oberfläche ist.
Um farbige Ausdrucke zu erhalten, wird eine Farbfolie verwendet, bei der Abschnitte für die Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb vorkommen, bei manchen Druckern auch noch Schwarz. Jeder dieser Abschnitte ist so groß, wie eine Druckseite. Um mit allen vier Farben zu drucken, muß das Papier viermal bedruckt werden, wobei die Folie jeweils um einen Abschnitt weitertransportiert wird.
Und das ist der große Nachteil: Es wird jedes mal ein kompletter Satz dieser Folienabschnitte verbraucht. Auch wenn Sie nur Ihren Briefkopf ausdrucken wollen, der in einer Ecke ein kleines farbiges Logo aufweist verbrauchen Sie dieselbe Menge (und haben dieselben Kosten) wie wenn Sie ein Photo so groß wie Ihr Papierformat ausdrucken wollen. Aus diesem Grund sind die Verbrauchskosten für diese Drucker relativ hoch.
Als großer Vorteil ist jedoch die hohe Qualität und die Brillianz dieser Drucke, sowie die sehr geringe Geräuschentwicklung aufzuführen. Allerdings kann ein lauter Motor für den Papiertransport diesen Vorteil wieder wett machen – wie bei meinem Fax.
Thermosublimationsdrucker
Impact-, Matrix-, Zeilendrucker.
Prinzipiell ist auch ein Thermosublimationsdrucker ein Thermotransferdrucker. Der kleine, aber feine Unterschied besteht in der Heizleiste. Diese kann in 256 Stufen erhitzt werden und ermöglicht die abgestufte Übertragung der Farbpigmente von der Folie auf das Papier. Die einzelnen, verschiedenfarbigen, Pigmente werden dabei übereinander gedruckt. Durch diesen kleinen Unterschied ist es möglich, echte Halbtöne zu drucken.
Noch ein Wort zum Namen: Unter Sublimation versteht man den Übergang eines Stoffes vom festen direkt zum gasförmigen Aggregatszustand, ohne daß der Stoff vorher flüssig wird, und umgekehrt. Dies passiert bei diesem Verfahren mit dem Farbträger, daher der Name.
Thermodirektdrucker
Non-Impact-, Matrix-, Zeilendrucker.
Dieses Druckverfahren kennen Sie vielleicht von billigeren Faxgeräten, welche dieses Spezialpapier verwenden. Dieses Spezialpapier enthält farblose Partikel und Wachs. Entweder getrennt von der Papierschicht in einer extra Schicht oder miteinander vermischt.
An den Stellen, an denen gedruckt werden soll, wird das Papier erhitzt und die erwähnten Partikel verändern sich chemisch und werden schwarz. Thermodirektdrucker verursachen durch die Verwendung des Spezialpapiers recht hohe Kosten pro Blatt. Auch sind die so erstellten Drucke nicht besonders lichtecht und bleichen schnell aus. Dieses Verfahren wird oft bei billigen Faxgeräten eingesetzt, da der Gerätepreis damit niedriger gehalten werden kann, wie mit Drucktechniken, die Normalpapier verwenden.
Ionendrucker
Non-Impact-, Matrix-, Seitendrucker.
Ein Ionendrucker ist dem Laserdrucker sehr ähnlich. Das Funktionsprinzip des Laserdruckers habe ich weiter oben bereits erklärt. Im Gegensatz zum Laserdrucker verfügt ein Ionendrucker über eine deutlich höhere Druckgeschwindigkeit bei einer niedrigeren Auflösung. Der Ionendrucker überträgt das Bild nicht per Laser auf eine lichtempfindliche Halbleitertrommel. Statt dessen bauen viele Mikrodüsen, aus denen ein Ionenplasma strömt, das Bild auf einer kunststoffbeschichteten Aluminiumtrommel auf.
Wissenswertes
Nun haben Sie hier bereits einige Druckverfahren kennen gelernt und auch festgestellt, dass es große Unterschiede in den jeweiligen Verfahren, Druckprinzipien sowie bei den Kosten und auch in der Qualität gibt. Es ist jeweils wichtig zu wissen, welches Material bedruckt werden soll. Erst dann kann man sich für ein bestimmtes Verfahren entscheiden. Möchte man eine glatte Oberfläche wie beispielsweise das Handy-Gehäuse oder einen USB-Stick bedrucken lassen, so sollte man darauf achten, dass der Anbieter einen Tampondruck oder etwas ähnlich Vergleichbares nutzt. Möchte man andere Artikel z.B. von einem Werbeartikel Versand oder Poster-Hersteller haben oder verschenken, sollte man unbedingt auf eine gute Druckqualität und auf die Oberfläche achten. Bei hochwertigen Textilien, die vor allem in größeren Mengen gebraucht werden, lohnt es sich trotz der etwas höheren Kosten auf den vergleichsweise teuren Siebdruck zurückzugreifen. Die Qualität ist der des oben beschriebenen Foliendrucks vergleichbar.
Etwas Besonderes ist ein Druckverfahren auf Leinwand. Meistens werden hier noch zusätzliche Effekte wie beispielsweise eine Prägetechnik verwendet, um das Bild reliefartig erscheinen zu lassen. Dieses Verfahren wird bei Kunstdrucken angewendet, meistens wird der Druck dann noch entweder gerahmt oder auf einen Keilrahmen gespannt. So erzeugt dieses Druckverfahren das Gefühl eines echten Kunstwerks.
Bei manchen Anbietern besteht die Möglichkeit, z.B. matte oder glänzende Folien auf Ordner drucken zu lassen. So etwas wird meist im Business-Bereich zu Präsentationszwecken verwendet, um zum Beispiel das Firmenlogo bei Meetings zur Geltung zu bringen. Aber auch private Kunden wünschen sich zunehmend individuelle Ordner für ihre Unterlagen. Mit Hilfe eines Gestaltungstools suchen sich die Kunden die passende Fertigvorlage aus. Grafisch Erfahrene können selbstentworfene Vorlagen hochladen. Dabei passt diese Form der Veredelung zu dem Trend, persönliche Sachen, Fotos und Accessoires mit diversen Druckerzeugnissen individualisieren zu lassen.