Einleitung

In diesem Bereich möchte ich einige grundlegende Prinzipien zum Thema Farbe erläutern. Denn obwohl nicht nur Farbphotographie und Farbfernsehen, sondern eigentlich unser ganzes Leben von Farbe bestimmt ist und wichtige Entscheidungen davon abhängen (die Blinden und Farbenblinden nehme ich hier mal aus), gibt es dabei ein Problem: Wir haben mit den Farbnamen, die wir verwenden, kein eindeutiges System, um eine Farbe zu beschreiben. Was ist beispielsweise Königsblau? Jeder, der dies jetzt liest, wird seine eigene Vorstellung davon haben und wenn man all diese Farben auf einem Blatt nebeneinander hätte, würde wohl jeder Farbton anders aussehen.

Und so ist das eigentlich mit all den Farben, deren Namen wir im Alltag verwenden. Völlig undurchsichtig wird das Ganze dann, wenn man die Farbnamen der Bekleidungsindustrie betrachtet, die wohl mit jeder neuen Mode neu erfunden werden. Und selbst das Wort "Farbe" ist nicht eindeutig. Umgangssprachlich wird es sowohl für einen Farbstoff, für ein optisches Phänomen und für einen Sinneseindruck verwendet. Die englischsprachigen Länder unterscheiden da genauer: Einem Amerikaner käme es bspw. nicht in den Sinn in einem Baumarkt einen Eimer "color" zu kaufen. Einen Eimer "paint" käme aber durchaus in Frage.

Das Hauptproblem ist, daß Farbe keine physikalische Größe wie Länge oder Gewicht ist, die eindeutig definiert ist. Farbe ist eher ein Sinneseindruck wie Geschmack oder Geruch. Und Farbe setzt eine Bestrahlung mit sichtbarem Licht voraus. Ohne Licht keine Farbe.

Trotzdem, auch mit dem Wissen, das in diesem Bereich vermittelt wird, ist es nicht möglich "Farbe" zu messen. Man kann nur die Strahlung messen, die in unser Auge eintritt und dann im Gehirn einen Farbeindruck hervorruft. Ob das bei Person A derselbe ist, wie bei Person B ist ein ganz anderes Thema.