Der Unterschied von Schriftarten im Type 1 und TrueType-Format
MicroSoft und Apple haben das TrueType-Format entwickelt; als Alternative zum Type-1-Standard von Adobe. Auch wenn die Schriften der beiden Formate Kontur-Schriften sind (im Gegensatz zu den Bitmap-Schriften), gibt es doch einige Unterschiede.
Beschrieben werden beide Schriften mittels Bézier-Kurven. Während Adobe dazu kubische Gleichungen verwendet, beschränkt sich das TrueType-Format auf quadratische Gleichungen. Diese sind etwas einfacher.
Ein weiterer Unterschied besteht im Hinting-Prozess. Hints sind Zusatzinformationen zur Schrift, die die Qualität bei geringen Auflösungen und kleinen Größen verbessern. Dazu beschreiben sie, wie die Umrisse dem Pixelgitter angepasst werden müssen. Bei geringen Auflösungen oder geringen Größen kann es ja vorkommen, daß Umrisse gezeichnet werden müssten, die dünner sind als ein Pixel. Ohne Hints würden hier sogenannte Dropouts, also Auslassungen, entstehen.
TrueType bringt diese Hints im Font mit, während Type 1 diese im RIP, also dem Drucker, abgelegt hat.
Beide Varianten haben Vorteile. Da TrueType nur quadratische Gleichungen benutzt, benötigt es mehr Stützpunkte, um einen Buchstaben sauber zu beschreiben. Damit werden die Font-Files größer als vergleichbare Type 1-Schriften. Das bedeutet auch, daß diese mehr Zeit benötigen, bis sie in den Drucker geladen sind.
Auch ist die Druckqualität bei TrueType sehr stark davon abhängig, wieviel Aufwand eben beim Design betrieben wird. Abschreckende Beispiele finden sich oft auf CDs, auf denen 1.000 Schriften im TrueType-Format für 4,99 Euro angeboten werden.
Ein weiterer Vorteil von Type 1-Schriften: Die "Intelligenz" ist im RIP untergebracht. Das heißt, wenn Sie sich einen neuen Drucker kaufen, haben Sie automatisch ein Update Ihrer "Intelligenz", die Schriften sehen damit oft automatisch besser aus. Im TrueType-Format müssten Sie, um denselben Effekt zu erzielen, alle einzelnen Schrift-Dateien austauschen.