Diverse Graphikformate


Allgemeines

Nach dem Scannen des Bildes stellt sich wohl als erstes die Frage, in welchem Format man den Scan abspeichern soll. Durch die vielen Graphik-Programme, die es auf dem Markt gibt und gab, gibt es auch eine entsprechend große Zahl an Dateiformaten, die aber nicht alle von allen Programmen gelesen werden können. Darüberhinaus gibt es einige Dateiformate, die sehr verbreitet sind, und von fast allen Graphikprogrammen gelesen werden können.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen komprimierten und unkomprimierten Dateiformaten. Bei den komprimierten Formaten unterscheidet man auch noch zwischen verlustfreien und verlustbehafteten Formaten.

Nehmen wir als Beispiel ein Photo im Format 9 x 13 cm, eine Auflösung von 150 ppi und nehmen wir an, dieses Photo wäre gleichmäßig Grau. Dieses Photo hätte insgesamt 408.038 Pixel. Das entspricht auch in etwa der Dateigröße, bei der nur ein paar Byte an zusätzlicher Information dazukommen.

Bei einem komprimierten Dateiformat würde nun nicht für jedes Pixel die Information "Grau" gespeichert, sondern die Information, daß "Grau" 408.038 mal vorkommt. Diese Datei wäre dann logischerweise deutlich kleiner, würde aber dieselbe Information beinhalten. Es würde sich dann also um ein komprimiertes, aber verlustfreies Dateiformat handeln.

Anders ist es bei verlustbehafteten Dateiformaten. Hier werden nicht nur gleiche Farben zusammengefaßt, sondern auch ähnliche.

Diese Zusammenfassung ist nicht mehr rückgängig zu machen, d. h. das Ausgangsbild kann daraus nicht wieder hergestellt werden.

Welche Farben als "ähnlich" gelten läßt sich meist über ein Untermenü einstellen. Je mehr Farben als ähnlich gelten, desto besser die Komprimierung, desto schlechter die Qualität. daraus ergibt sich auch, daß sich für Photos mit wenigen Farben und großen, gleichmäßigen Flächen bessere Kompressionsraten erzielen lassen, als für Potos mit vielen Farben und kleinen "Flächen".

Hier nun ein paar Beispiele mit den gängigsten Formaten:

BMP

Das BMP-Format ist quasi das Windows-Standardformat. Es stammt vom Windows-eigenen Malprogramm "Paint" und unterstützt eine Farbtiefe von 24 bit. Es ist sehr verbreitet und wird von den gängigsten Bildbearbeitungsprogrammen verstanden. Da dieses Format unkomprimiert ist, werden die Dateien sehr groß. Es gibt zwar eine Komprimierungsart für diesen Dateityp - die sogenannte RLE-Komprimierung - die jedoch nur von den wenigsten Programmen unterstützt wird.

Wenn Sie also wollen, daß Ihre Datei von möglichst vielen Windows-Anwendern gelesen werden kann, verwenden sie das BMP-Format ohne Komprimierung.

Besondere Vorteile bietet dieses Format jedoch nicht, außer daß einige Datenbanken und andere Software nur dieses Format unterstützen.

TIFF

Das TIFF-Format ist das Standardformat für professionelle Druckbilder. Es ist sehr weit verbreitet und wird von den meisten Programmen verstanden. Allerdings gibt es mehrere Versionen davon, die nicht alle von allen Programmen unterstützt werden.

Auch gibt es verschiedene Komprimierungsverfahren, die die Dateigröße teilweise erheblich reduzieren, aber nicht von allen Programmen unterstützt werden. Unkomprimierte *.tif-Dateien sind allerdings problemlos. Ich verwende daher die unkomprimierten *.tif-Dateien und komprimiere sie anschließend mit einem normalen Packprogramm.

Dieses Format unterstützt auch vollständig das CMYK-Farbmodell und ist plattformübergreifend, d. h. auch auf z. Bsp. Apple-Rechnern ist dieses Format Standard.

Für ernsthaftes Arbeiten und für Archivierungszwecke sollte dies Ihr Format der wahl sein.

GIF

Dieses Format nimmt eine Sonderstellung ein. Ursprünglich von CompuServe entwickelt um komprimierte Graphikdateien auszutauschen, ist es ein "Standardformat" im Internet geworden. Nicht nur weil es Animationen und transparente Hintergründe erlaubt, auch weil es ein sehr kompaktes Format ist.

Allerdings hat dieses Format einen gravierenden Nachteil: Es unterstützt nur 256 verschiedene Farben. Es ist daher für Photos nur bedingt geeignet (vorlagenabhängig), allerdings sehr gut für Cliparts und ähnliches.

Zu Archivierungszwecken würde ich es nicht benutzen.

JPEG

Das zweite Quasi-"Standardformat" des Internets. Es hat gegenüber dem GIF-Format den Vorteil, daß es 24 bit Farbtiefe unterstützt und daher auch für Photos gut geeignet ist.

"Im" JPEG-Format steckt an sich eine *.tif-Datei, die durch besondere Algorithmen sehr gut komprimiert werden kann. Allerdings ist diese Komprimierung verlustbehaftet! Sie sollten also etwas experimentieren um den richtigen Kompromiß zwischen Dateigröße und Qualität zu finden.

Hier möchte ich Ihnen nun ein paar Beispiele zeigen, wie sich eine immer größer werdende Kompression auswirkt.

30.721 Bytes 16.088 Bytes
7.641 Bytes 5.729 Bytes

Während der Qualitätsunterschied bei den ersten beiden Bildern nicht so groß ist, es aber eine Kompression von ca. 50% bedeutet, wäre für das Web die zweite Graphik vorzuziehen. Ab dem dritten Bild sind bereits deutlich die Artefakte (die durch die Kompression verursachten rechteckigen Bereiche) zu sehen. Solche Bilder sind eigentlich unbrauchbar.

Da es sich hier wie gezeigt um ein verlustbehaftetes Format handelt, empfehle ich auch dieses Format nicht für Archivierungszwecke.

LuraWave

LuraWave ist derzeit noch ein etwas exotisches Dateiformat, obwohl es in meinen Augen viele Vorteile verbindet. Zum Beispiel wird das Bild nicht stur von oben nach unten aufgebaut, sondern die wichtigsten Bildinformationen, die man selber festlegt, zuerst. Diese Eigenschaft macht LuraWave sehr interessant für das Internet.

Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung dieses Formates für das Internet: Der Anwender bestimmt, welche Datenmenge er nachlädt und damit, welche Qualität er benötigt.

LuraWave-Bilder erreichen durch diese spezielle Kompressionsart auch bei hohen Kompressionsarten noch eine gute Qualität. Zum Erstellen solcher Bilder benötigen Sie allerdings eine spezielle Software und zum Betrachten ein Browser Plug-in. Beides erhalten Sie unter www.luratech.com